Ein Anwalt der US-Fastfoodkette bezeichnete die Anordnungen als «unbegründet» und kündigte an, gegen sie vorzugehen. Gegen die Filialen sei die «Höchststrafe» verhängt worden, obwohl die von der Verbraucherschutzbehörde aufgebrachten Vorwürfe behoben worden seien oder derzeit behoben würden, sagte Maxim Titarenko laut russischen Nachrichtenagenturen.
Die Konsumentenschutzbehörde Rospotrebnadsor hatte die McDonald's-Filialen in der vergangenen Woche wegen «zahlreicher Verstösse gegen die Hygienevorschriften» geschlossen. Betroffen ist auch der McDonald's am Moskauer Puschkin-Platz, der 1990 noch zu Zeiten der Sowjetunion aufgemacht hatte und zu den bestbesuchten Filialen weltweit gehört. Eine weitere geschlossene Filiale liegt neben dem Kreml.
Das Vorgehen gegen McDonald's wird von Experten als Vergeltungsmassnahme für die Sanktionen des Westens im Ukraine-Konflikt angesehen, weil die Kette als Sinnbild für die amerikanische Lebensart gilt. Berichten zufolge ordnete die Regierung Inspektionen aller mehr als 430 Filialen der US-Kette in Russland an, nach denen auch Läden in der südlichen Stadt Stawropol und in Jekaterinburg im Ural geschlossen wurden. Rospotrebnadsor-Chefin Anna Popowa sagte kürzlich jedoch, die Prüfungen seien «in keinster Weise politisch» motiviert.